Rückblick 2021:
Das Jahr 2021 fing so vielversprechend an: Neue Impfstoffe gegen Corona wurden erfunden und nährten die Hoffnungen auf ein halbwegs normales Jahr mit neuen Reisemöglichkeiten. Dann war der Impfstoff knapp, es wurden Priorisierungen definiert, die nicht richtig funktionierten und ständig geändert wurden. Inzwischen 70 Jahre alt, erhielt ich endlich Ende Juni 2021 meine erste Impfung, natürlich mit AstraZeneca, was uns älteren Menschen einzig angeboten wurde. Immerhin - schon damals wurde gesagt, 2x Impfung mit AstraZeneca schützt vor schwerer Erkrankung und Intensivstation.
Während der langen Wartezeit von 12 Wochen auf die zweite Impfung wurde die Delta-Variante entdeckt. Glücklicherweise hatte die Stiko ein Erbarmen mit uns besonders gefährdeten älteren Menschen und erlaubte die Kreuzimpfung, die ich Anfang August mit BionTech erhalten habe. Zwei Wochen später war ich gut geschützt - so glaubte ich. Immerhin stellte sich heraus, dass eine Kreuzimpfung sogar besser schützt als zwei Impfungen mit BionTech, so wurde dank Stiko aus einem Malus noch ein Bonus.
Die nächsten Dämpfer gab es, als man herausfand, das die Schutzwirkung der Impfungen abhängig vom Impfstoff nach wenigen Monaten beträchtlich nachlässt und in dieser Zeit noch Omikron auf der Bühne erschien. Kurz, mit neuen Reisen war es 2021 wieder nichts.
Seit Ende März 2020 baue ich mir konsequent ein persönliches Corona-Archiv auf, indem ich die Berichterstattung in der Rheinischen Post Online, bei Spiegel Online und bei der Neuen Osnabrücker Zeitung Online verfolge und dokumentiere sowie mit eigenen Kommentaren in den Online-Foren begleite. Wegen der bestehenden Gefährdung meiner eigenen Gesundheit war mir dies das Wichtigste, so dass selbst für die Weiterentwicklung meines CityAlbums im Homeoffice im Jahr 2021 leider keine Zeit geblieben ist.
Mein CityAlbum besteht inklusive seinem Vorläufer seit Ende 1999 und gehört damit zu den ältesten Reiseseiten Deutschlands im Internet. Dies ist eine Verpflichtung. Eine solche Seite gibt man nicht kampflos auf, deshalb möchte ich es hier in Abwandlung eines anderen berühmten Satzes so formulieren: "Und wenn ich auch wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich noch heute an meinem CityAlbum weiter arbeiten." Erst wenn der Herrgott mir die Tastatur wegnimmt, ist das Ende meines Lebenswerkes erreicht.
Anfang der 1980er Jahre gab es einen jungen Mann kurz nach dem Studium, der neugierig - nein nicht auf die ganze Welt, sondern auf Deutschland und die umgebenden Länder war - und der mit viel Elan und wenig Geld loszog, seine Umgebung zu erkunden.
Damals gab es noch keinen Gedanken an Internet und CityAlbum - alles just for fun. Man muss sich die damaligen Umstände in Erinnerung rufen: Es gab noch kein Google Maps, nicht einmal Google, selbst Stadtpläne gab es nicht immer und teuer waren sie dann auch noch.
Mit der Zeit sammelte sich viel Material an und ich begann zu begreifen, dass ich systematischer vorgehen musste, damit mein Vorhaben seinen Sinn behalten sollte. So ab 1988 kann man von einer systematischen Erfassung meiner Stadtrundgänge ausgehen. Anfang 1999 hatte ich dann die Idee, dass die vielen Bilder und die zahlreichen Informationen viel zu einzigartig waren, um diese nur für mich zu behalten. So erblickte dann Ende 1999 mein CityAlbum das Licht der Internet-Welt.
Allerdings gab es damals und das bis heute eine entscheidende Schwierigkeit: Meist kannte ich nur bruchstückhaft, welche Sehenswürdigkeiten es in der Stadt überhaupt gab und wo diese genau zu finden waren. Hier setze ich mit dem CityAlbum an und versuche, diese Situation zu verbessern, indem ich z.B. Rundgänge in den Städten ausarbeite, die ich selbst gegangen bin bzw. heute so gehen würde.
So versuche ich aus meinen Erfahrungen während meiner Besuche in den Städten zu lernen und Informationslücken mit dem CityAlbum zu schließen. Ja - auch ich bin an wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbeigegangen, weil ich diese nicht kannte und vor Ort auch nicht erkannte.
Das CityAlbum ist keine Komplettlösung, sondern ein Baukasten, der zusammen mit anderen Quellen eine umfangreiche Planung und Durchführung von Städtereisen ermöglicht. Es macht z.B. keinen Sinn, die historische Entwicklung, die Geschichte einer Stadt im CityAlbum darzustellen, weil inzwischen alles bereits perfekt in Wikipedia zu finden ist.
Keinen Sinn macht es auch, verschiedenen, individuelle Rundgänge zu entwickeln und Zeiten für Rundgänge anzugeben, denn dafür sind die Interessen zu verschieden: Einige stürmen in jedes Museum und verbringen Stunden darin, andere gehen achtlos daran vorbei.
Der heutige Drang nach umfassender Information auf einer Webseite treibt seltsame Blüten. Wie ich gesehen habe, werden bei manchen Blogs bereits die Minuten angezeigt, die es dauern soll, den folgenden Artikel zu lesen. Das finde ich albern. Wenn ich einen Artikel interessant finde, lese ich ihn bis zum Ende egal wie lange das dauert, wenn ich ihn nicht interessant finde, steige ich mitten drin aus.
Wer sich hingegen eine individuelle Städtereise gemäß seinen eigenen Interessen basteln möchte, der ist im CityAlbum richtig. Wenn noch Informationen fehlen, kann man sich diese dank der Suchmaschinen schnell beschaffen, z.B. bei Wikipedia und anderswo.
Mein CityAlbum soll und ist - bestimmungsgemäß angewendet - ein hilfreiches Werkzeug sowohl bei der Planung (primär mit der Desktop-Version) als auch bei der Durchführung von Städtereisen (primär mit der mobilen Version).
Vorschau 2022:
Webseiten mit dem Thema Reisen haben es in den Zeiten der Pandemie schwer. Einerseits wollen sie bei den Besuchern die Lust am Reisen wecken, andererseit kollidieren sie dabei recht heftig mit der Wirklichkeit. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Reise im Spätsommer 2020 nach Münster (Westf). Mein erster Eindruck damals war, Städtereisen unter den Bedingungen einer Pandemie machen längst nicht so viel Spaß wie früher.
Und wie sieht es heute aus?
Alles dies dämpft die Lust am Reisen mehr als deutlich. Schließlich will man auf seinen Reisen in andere Länder und deren Städte gerade andere Menschen, deren Sitten und Gebräuche kennenlernen. Mit Kontaktbeschränkungen ist das schwierig.
Auch die wachsende Unduldsamkeit zwischen den Menschen ist Gift für die Freude am Reisen. Als Beispiel nenne ich mal die Notwendigkeit zur Einrichtung von Waffenverbotszonen in den Städten. Zwar gab es auch früher schon Gegenden, in denen man sich zu bestimmten Tageszeiten besser nicht aufhalten sollte, aber Messerattacken und Schußwaffengebrauch waren seltener.
Im neuen Jahr sind die folgenden Schritte geplant:
Mein CityAlbum werde ich natürlich im Jahr 2022 weiterentwickeln. Wegen der fragilen Pandemielage und meinem fortgeschrittenen Alter kann es aber dabei keine festen Planungen mehr geben. Umgesetzt wird, was möglich ist.
Dr. Joachim Wenk, Hasbergen 01.01.2022
Verwendete Kürzel:
NEU => komplett neu im CityAlbum
ÜBK => komplett überarbeitet
02.12.2023 NEU Hintersee im Herbst (D)
07.12.2023 NEU Wimbachklamm (D)